Ein aktuelles ARD-Drama mit Maria Furtwängler in der Hauptrolle wirft einen sensiblen Blick auf das Thema Vergewaltigung im nahen sozialen Umfeld. Unter dem Titel ‚Bis zur Wahrheit‘ porträtiert der Film das Schicksal von Martina, einer angesehenen Neurochirurgin, die während eines Urlaubs mit Familie und Freunden Opfer einer Vergewaltigung wird. Die Handlung beleuchtet die damit einhergehenden Vorurteile und Zweifel, denen vergewaltigte Frauen oft gegenüberstehen, sowie die tief verwurzelten patriarchalen Strukturen unserer Gesellschaft.
Überwältigend ist die Darstellung der Vergewaltigungsszene, die beängstigend still und nicht brutal inszeniert ist. Diese eindringliche Darstellung verdeutlicht die schockierenden Auswirkungen des Übergriffs auf Martina, sowohl in ihrem persönlichen Leben als auch in ihrem Beruf. Ihr Kampf mit Traumatisierung, Verlust der Kontrolle und Scham wird einfühlsam und mit großer Intensität dargestellt.
Der Film thematisiert auch die gesellschaftliche Reaktion auf die Vergewaltigung, die geprägt ist von Vorurteilen, Vorverurteilung und Unglauben. Maria Furtwängler brilliert in ihrer Rolle, indem sie die vielschichtigen Gefühle und den unermüdlichen Kampf um die Wahrheit überzeugend verkörpert.
In einem berührenden Schluss zieht der Artikel ein kritisches Fazit: Vergewaltigungsopfer stoßen oft auf wenig Unterstützung, während Rollenklischees und Vorurteile in unserer Gesellschaft weiterhin bestehen. Trotz einer versöhnlichen Schlussszene bleibt ein bitterer Nachgeschmack über das Versagen von Gesellschaft und Rechtssystem.