Das Konzept des Scheitan, oft als Symbol des Bösen und der Versuchung angesehen, spielt eine bedeutende Rolle im Islam und ist eng mit der religiösen und philosophischen Tradition verwoben. Der Begriff verweist auf den Diable oder Diabolus, der als Antagonist der Tugendhaftigkeit gilt und eine direkte Herausforderung für die ethischen Werte der Menschheit darstellt. In der islamischen Lehre ist Scheitan nicht nur ein Wesen, sondern auch ein Prinzip der Versuchung, das die Umma, die Gemeinschaft der Gläubigen, durch die Geschichte hindurch beeinflusst hat. Besonders in den Überlieferungen der Sunniten und Schiiten wird die Rolle von Scheitan durch die Linse wichtiger Figuren wie Ali ibn Abi Talib, dem ersten Kalifen nach Mohammeds Nachfolge, und dem Märtyrer Ḥusain, dessen Tod während Muḥarram als Kampf gegen das Böse angesehen wird, beleuchtet. Diese Themen finden sich auch im Koran wieder und sind von philosophischen Betrachtungen griechischer Philosophen über die Ethik und die menschliche Existenz durchdrungen, was die komplexe und vielschichtige Bedeutung von Scheitan verdeutlicht.
Bedeutung des Rituals „Şeytan taşlama“
Das Ritual der Şeytan-Taşlama hat im Islam eine tiefgehende Bedeutung, insbesondere für Muslime, die die Pilgerfahrt nach Mina unternehmen. Hierbei werfen Pilger Steine auf symbolische Darstellungen des Teufels, um sich von den geistigen Feinden zu reinigen. Dieses Ritual erinnert an den Propheten Hz. İbrâhim, der den Teufel ablehnte und sich für Allahs Willen entschied. In der Schiiten-Tradition wird das Ritual oft in Verbindung mit den Aschura-Ritualen gesehen, die den Widerstand der Schiiten gegen die staatliche Unterdrückung und die Schlacht von Kerbela zum Ausdruck bringen. Der Şeytan symbolisiert in diesem Kontext den Scheytan, der als Feind Gottes und der Diener Allahs gilt. Das Ritual ist nicht nur ein Akt der Ablieferung an Allah, sondern auch ein Zeichen des Widerstands gegen die Armee des Schaytans und die Unruhe in der Gesellschaft. Indem Muslime ihre Nefs bekämpfen, stärken sie ihren Glauben und rufen die Gesandten und Propheten als Vorbilder in Erinnerung. Dadurch wird die Bedeutung des Rituals der Şeytan-Taşlama zu einem Ausdruck der spirituellen Reinheit und des Glaubens an Allah.
Der Begriff Scheitan im deutschen Rap
Scheitan hat sich im deutschen Rap als ein Slang-Begriff etabliert, der oft in Rap-Songs verwendet wird, um den Teufel oder Dämonen zu charakterisieren. Besonders in Texten von deutschen Rappern spielt der Begriff eine zentrale Rolle, da er häufig mit negativen Assoziationen und kulturellen Ritualen verknüpft wird. Der Begriff ist eine Ableitung des arabischen „Şeytan“, was „Teufel“ bedeutet, und spiegelt somit die Verknüpfung von deutschen und fremdsprachigen Elementen in der Rap-Kultur wider. Für Neueinsteiger in das Rap-Musikgenre kann das Verständnis solcher Slang-Begriffe wie Scheitan eine Herausforderung darstellen, ist jedoch essenziell zum Verständnis der Sprache und Kultur, die in Deutschrap vorherrscht. Der Begriff wird oft in Kombination mit Ausdrücken wie „Teufel steinigen“ verwendet, was die Idee des Kampfes gegen das Böse symbolisiert. In der Szene ist es üblich, Props an Künstler zu geben, die diese Begriffe gekonnt in ihren Texten verwenden, wodurch besondere Flex und Dope in den Lyrics erreicht werden. Das Glossar an solchen Begriffen ist für viele Fans eine willkommene Ergänzung, um den Inhalt und die tiefere Bedeutung hinter den Songs zu entschlüsseln.
Herkunft und religiöse Aspekte von Scheitan
Die Herkunft und die religiösen Aspekte von Scheitan sind tief in den Glaubenssystemen des Islam verwurzelt. Szeytan, abgeleitet von dem arabischen Wort für Teufel, wird als dämönische Figur betrachtet, die dem Willen Gottes widerspricht. Im Islam wird Şeytan oft als das Ebenbild des Bösen und als satanisch bezeichnet, was sich auch in den Lehren von Propheten Mohammeds und den Sunniten widerspiegelt.
Die Wurzeln von Scheitan sind in den Religionen des Mittelalters und dem karolingischen Zeitalter verwurzelt, wobei viele religiöse Strömungen in Bezug zu den Jesiden und der yezidischen Religion stehen. Diese Religionen sahen Şeytan nicht nur als Verkörperung des Bösen, sondern auch als Teil eines komplexen Glaubenssystems, das von Atheisten und Religionsflüchtlingen, besonders aus der Türkei, stark hinterfragt wurde. In Deutschland, speziell in Städten wie Hannover und Celle, war die Auseinandersetzung mit diesen religiösen Aspekten besonders wichtig für die Integration von Menschen mit unterschiedlichem Glauben.
In der Neugriechisch wird die Figur des Scheitan oftmals mit dem Scheitern in Verbindung gebracht, wobei der Glaube bleibt, dass der Widerstand gegen das Dämönische eine konstante Herausforderung ist.