Der neue Tatort aus Stuttgart mit dem Titel ‚Lass sie gehen‘ entführt die Zuschauer in die schwäbische Provinz, wo die Enge und Ablehnung gegenüber Abweichlern und Fremden ein beklemmendes Szenario darstellen. Das Dorf Waldingen wird von einem grausamen Mord erschüttert, bei dem die Wirtstochter das Opfer ist. Ein Verdächtiger aus der Fremde gerät ins Visier der Ermittlungen, was die tief verwurzelten traditionellen Wertvorstellungen und den Freiheitsdrang in der Dorfgemeinschaft aufwirbelt.
Die Konfrontation zwischen althergebrachten Normen und dem Verlangen nach Freiheit schafft einen spannungsgeladenen Konflikt, der sich auch in den Unterschieden zwischen dem idyllischen Dorfleben und dem pulsierenden Leben in Stuttgart widerspiegelt. Kommissar Lannert und Kommissar Bootz stehen vor der Herausforderung, die Wahrheit in zwei völlig verschiedenen Umgebungen zu ergründen.
Die sorgfältige Inszenierung des Tatorts und das offene Ende der Handlung hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Die Hauptfiguren, darunter die ermittelnden Kommissare und die verzweifelte Familie des Opfers, werden facettenreich dargestellt und tragen zur vielschichtigen Handlung bei.
In ‚Lass sie gehen‘ wird eindringlich die Thematik der Spannungen zwischen Tradition und Freiheit, Dorfleben und Großstadt aufgegriffen. Die Folge ermöglicht dem Publikum, die Charaktere und Handlungselemente auf unterschiedliche Weise zu interpretieren und macht sie somit zu einem sehenswerten TV-Erlebnis.